Informationsreise nach Straßburg
Zu einer dreitägigen politischen Informationsreise nach Straßburg hat sich Anfang Februar 2019 die Fraktion der Freien Wähler im Landschaftsverband Rheinland (LVR) aufgemacht. Wie schon mehrfach in der Vergangenheit galt es, Fragen und Themen, die im LVR auf der Tagesordnung stehen, genauer ins Auge zu fassen, um später qualifiziert entscheiden zu können.
Der LVR wird die Trägerschaft für das Groß-Projekt „Miqua“ LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln“ in der Kölner Innenstadt übernehmen. Dieses Kooperationsprojekt des LVR und der Stadt Köln stellt einen Rundgang durch 2.000 Jahre Stadtgeschichte vor und unter dem Kölner Rathaus in den Mittelpunkt. Künftig wird dort u. a. das mittelalterliche jüdische Viertel gezeigt. Die bauliche Verantwortung trägt die Stadt Köln, der LVR erarbeitet die Konzeption und übernimmt die Trägerschaft.
Entsprechend wurden in Straßburg das Archäologische Museum und eine in Straßburg wiederentdeckte Mikwe (dort: Miqvé geschrieben) besichtigt. Es handelt sich um ein jüdisches, rituelles Bad aus dem 12. Jahrhundert.
Die Mikwe beeindruckte, das archäologische Museum mit seinen hochinteressanten Ausstellungsobjekten bereitete auf Diskussionen über eine zeitgemäße (modernere) Art der Präsentation in Köln vor. Eine geführte Stadtbesichtigung brachte außerdem die Mitglieder der Fraktion zu den Orten heutigen und damaligen jüdischen Lebens in Straßburg.
Tags drauf stand im Hinblick auf die wichtigste Wahl des Jahres (26. Mai 2019) ein Besuch des EU-Parlaments auf dem Programm. Mit einem Referenten des Besuchsdienst und mit Ulrike Müller, die für die Freien Wähler Mitglied des EU-Parlaments ist und sich der Gruppe ALDE (Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa) angeschlossen hat, wurde über Fragen hinsichtlich des Image des EU-Parlaments diskutiert. Der Gruppe wurde unter anderem die Seite „Was tut die EU für mich?“ vorgestellt und an Beispielen erklärt. Diese Seite ist in der Tat „eine wegweisende relativ neue Webseite, die die Vorteile der EU für den einzelnen Bürger aufzeigt“ und sollte im EU-kritischen Freundes- und Bekanntenkreis empfohlen werden.
Auf der Besuchertribüne des Plenarsaals konnte die Gruppe schließlich einen Eindruck davon erlangen, mit welchen Themen sich die Abgeordneten zu befassen haben. Nahezu abstoßend war der Redebeitrag eines Mitglieds der britischen Partei UKIP (UK Independence Party). Lautstark und in aggressiver Weise beschimpfte der Redner die Parlamentarier. In seinem Wortbeitrag (über Fragen der Fischerei) nannte er den Zustand der EU mehrfach „eine Hölle“.
Die Reise wurde wieder hervorragend vorbereitet von der Geschäftsführung der LVR-Fraktion der Freien Wähler, Beate Plötner und Heinz Schmitz. Vielen Dank dafür.