Das erste Fest – Ein Schützenfest an neuem Ort
Die St. Sebastianus-Schützenbruderschaft hat nach der Umsiedlung ihres Stadtteils Keyenberg ihr erstes Fest 2022 gefeiert. Die Alltagskulturforscher*innen des Instituts für Landeskunde und Regionalgeschichte des Landschaftsverbands Rheinland (LVR-ILR) begleiteten von 2019 bis 2022 die Schützenbruderschaft mit der Kamera. In den beiden neuen Filmen „Angekommen?“ und „Das erste Fest“ stehen die Corona-Pandemie und der Neuanfang eines Ortsteils sowie der Schützenbruderschaft im Mittelpunkt. Der Stadtteil Keyenberg der Stadt Erkelenz war von der Umsiedlung in Folge des Braunkohletagebaus Garzweiler II betroffen.
Zum Hintergrund
Über „Das letzte Fest“, welches 2019 im alten Dorf gefeiert wurde, entstand ein erster Film, der den Abschied zum Inhalt hat. Durch die Corona-Pandemie verzögerte sich der Neuanfang des Vereins im neuen Ort um zwei Jahre. Aus dem gedrehten Material der Jahre 2020 bis 2022 sind nun zwei weitere Filme entstanden: „Angekommen?“ thematisiert die Zeit der Pandemie, in der keine Vereinstreffen stattfinden konnten und „Das erste Fest“ den Neuanfang.
Gemeinsame Feste, Bräuche und Rituale sind in Zeiten des Wandels, wie einer Umsiedlung eines gesamten Dorfes, besonders wichtig. Sie helfen dabei, Gemeinschaft zu stiften, so die Autorin des Films und LVR-Mitarbeiterin Andrea Graf. Die Trilogie über die Schützenbruderschaft versteht sich als Zeitdokument, indem die Vereinsmitglieder mit ihren sich verändernden Vorstellungen zur Umsiedlung, zum Abschied und zum Neuanfang selbst zu Wort kommen.
Seit den 1960er Jahren dokumentiert das LVR-ILR das Alltagsleben im Rheinland mit der Kamera. Rund 260 Filmdokumentationen sind seitdem entstanden und ein großer Teil der Videos sind inzwischen digitalisiert und auf YouTube einsehbar.
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