Grünes Licht für kulturellen Beitrag zum Strukturwandel im Rheinischen Revier
Der Landschaftsausschuss der Landschaftsversammlung Rheinland hat in seiner heutigen Sitzung unter Leitung seiner Vorsitzenden, Anne Henk-Hollstein, die Beteiligung des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) an der denkmalgerechten Entwicklung des ehemaligen Braunkohlekraftwerks Frimmersdorf zu einem Digital- und Innovationsstandort beschlossen.
Unter dem Leitbild „Vergangenheit trifft Zukunft“ soll der zentrale Bau des 2021 stillgelegten Kraftwerks mit seiner markanten Architektur in wesentlichen Bestandteilen unter Denkmalschutz gestellt werden. Dazu war im Rahmen eines Werkstattverfahrens unter Federführung des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung Nordrhein-Westfalen in Zusammenarbeit mit RWE, dem LVR, der Stadt Grevenbroich und dem Rhein-Kreis Neuss bereits ein Konzept für eine wirtschaftlich tragfähige Nachnutzung entwickelt worden. Diese Planungen hatte der LVR in den zurückliegenden Jahren als kompetenter Partner für die Bewahrung und Vermittlung des kulturellen Erbes maßgeblich begleitet, so dass die Mitglieder des Landschaftsausschusses heute einen klaren Auftrag zur Umsetzung geben konnten: Mit einer kulturellen Inwertsetzung wirkt der LVR mit an der Entwicklung des ehemaligen Kraftwerks zu einem Leuchtturm der Transformation im Rheinischen Revier.
Ein industriekultureller Denkmalpfad macht den Weg der Braunkohle von der Anlieferung bis hin zur Stromgewinnung begehbar und vermittelt die Funktionsweise des ehemaligen Kraftwerks. Dabei soll ein Portal den Besuchenden Zugang zu dem Ort und der Region in der Transformation mit ihrer reichen Kulturgeschichte eröffnen. Archäologische Funde aus rund 7.500 Jahren zeigen gemeinsam mit weiteren Elementen des materiellen und immateriellen Erbes den steten Wandel der Bördelandschaft. Gehaltvolle Informationen rund um das Rheinische Revier mit seiner langen Identität als Energieregion schließen die Vernetzung zu weiteren Kulturorten und -angeboten sowie die Diskussion von Fragen der Transformation in Geschichte, Gegenwart und Zukunft mit ein.
„Der LVR kommt hiermit seinem gesetzlichen Auftrag nach, das kulturelle Erbe der Region zu erschließen, zu erforschen und zu vermitteln. Mit seiner Expertise im Bereich der Denkmalpflege und Archäologie, der rheinischen Geschichte, regionalen Identität und Inwertsetzung ehemaliger Industriestandorte leistet der LVR einen Beitrag zum Gelingen der Transformation im Rheinischen Revier“, so Anne Henk-Hollstein.
Für die erste Phase in den nächsten zwei Jahren rechnet der LVR inklusive Personal mit Kosten von gut 500.000 Euro jährlich. Eine Inbetriebnahme ist nach baulicher Herrichtung voraussichtlich ab 2030 möglich.
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