LVR-Sozialausschuss besucht Zentrum für Arbeit durch Bildung und Sport (ZABS) der Gold-Kraemer-Stiftung in Frechen

LVR-Sozialausschuss besucht Zentrum für Arbeit durch Bildung und Sport (ZABS) der Gold-Kraemer-Stiftung in Frechen

Wie innovativ Arbeitsprojekte für Menschen mit Behinderungen aussehen können, beweist das Zentrum für Arbeit durch Bildung und Sport (ZABS) in Trägerschaft der Gold-Kraemer-Stiftung in Frechen. Hier findet Inklusion in Arbeit mit und durch Sport statt: Ursprünglich als Fußballleistungszentrum gegründet wurde das ZABS in Kooperation mit dem Landschaftsverband Rheinland (LVR), der Bundesagentur für Arbeit (BA) und den Gemeinnützigen Werkstätten Köln GmbH (GWK) inzwischen auf den Judo-Sport ausgeweitet und bietet eine berufliche Orientierung, Förderung, Qualifizierung und Beschäftigung für bis zu 20 Menschen mit geistiger Behinderung. Seit 2023 ist das ZABS der neueste „Andere Leistungsanbieter“ des LVR. Mit dem Instrument der „Anderen Leistungsanbieter“ sollen gezielt inklusivere Beschäftigungsmöglichkeiten jenseits der Werkstatt für Menschen mit Behinderung geschaffen werden. Um sich einen Einblick vor Ort über das innovative Angebot zu machen, besuchten die Mitglieder des LVR-Sozialausschusses die Gold-Kraemer-Stiftung und das ZABS im Rahmen ihrer Ausschuss-Sitzung.

Begrüßt wurden sie durch Prof. Dr. Hans Josef Deutsch. Der Vorstandsvorsitzende der Gold-Kraemer-Stiftung verwies auf das Stifterehepaar Paul und Katharina Kraemer: „Zeitlebens haben sich die Eheleute für Menschen mit Behinderung engagiert. Es war ihr Herzensanliegen, besonders jungen Menschen mit geistiger Behinderung neue Möglichkeiten zu eröffnen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen.“ Mit dem ZABS sei es gelungen, so Deutsch, „über den Sport diesen jungen Menschen einen beruflichen Einstieg in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen.“ Mit der Judoka Andrea Kuhne und dem Fußballer Adriano Cvijetic berichteten zwei Teilnehmende den Mitgliedern des Sozialausschusses über ihren sportlichen Alltag und die Vielfalt der Bildungsangebote abseits von Judomatte und Fußballplatz.

Bildung durch Sport als Türöffner zum allgemeinen Arbeitsmarkt

Über den Sport lernen derzeit 14 Teilnehmer*innen, Werte und Einstellungen, die im Berufsleben von grundlegender Bedeutung sind – zum Beispiel Teamgeist, Respekt, Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit. Dabei stehen die individuellen Fähigkeiten und Möglichkeiten der beziehungsweise des Einzelnen im Vordergrund und nicht die jeweiligen Behinderungen. Parallel zur sportlichen Ausbildung bietet das ZABS verschiedene Praktika und Erprobungszeiten in Unternehmen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt. Beispielsweise bei dem 1. FC Köln im Greenkeeping, im Servicebereich der Toyota-Akademie oder der Straßenkickerbase in Köln-Mülheim, in der Gastronomie oder in der Lagerwirtschaft. Hier erlernen die Teilnehmenden vielfältige berufspraktische Fähigkeiten und wenden ihre psychosozialen Kompetenzen an, die sie im Sport erworben haben. Alle Elemente fördern die individuelle Persönlichkeitsentwicklung und stärken Selbstbewusstsein und Selbstständigkeit der Teilnehmenden, die vorher alle in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung beschäftigt waren.

„Für uns ist es eine große Chance, über den Sport unsere Berufswünsche zu finden und auszuprobieren“, erzählten Andrea Kuhne und Adriano Cvijetic. Sie verwiesen auf ehemalige ZABS-Kamerad*innen, die den Weg in ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis bereits erfolgreich beschritten haben. Einer von ihnen zum Beispiel als Greenkeeper beim 1. FC Köln oder ein anderer als Pflegeassistent in einem Pflegedienst.

„Das ZABS ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie gesellschaftliche Inklusion und berufliche Teilhabe durch den Sport gelingen kann. Hier werden körperliche, aber auch emotionale, soziale und kognitive Fähigkeiten und Kompetenzen erworben und gestärkt. Das befähigt und motiviert die Beschäftigten auch für andere Arbeitszweige über den Sport hinaus“, so Martina Zsack-Möllmann, die Vorsitzende des LVR-Sozialausschusses bei ihrem Besuch.

„Unser multiprofessionelles ZABS-Team um Ole Schneider verfolgt konsequent in seinem Netzwerk das Ziel, unsere Beschäftigten personenorientiert und vor dem Hintergrund ihrer Fähigkeiten und Wünsche zu begleiten – idealerweise bis sie ihren eigenen Weg ohne uns gehen!“ so Dr. Volker Anneken, Mitglied der Geschäftsführung der Gold-Kraemer-Stiftung.

„Als größter Leistungsträger der Eingliederungshilfe bundesweit sind wir stets auf der Suche nach innovativen inklusiven Projekten, die Menschen mit Behinderung dabei unterstützen, auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Das ZABS trägt mit seiner speziell auf Menschen mit einer geistigen Behinderung ausgerichteten Arbeits- und Bildungsmaßnahme darüber hinaus beispielhaft zu einer inklusiveren Sportlandschaft bei“, ergänzt LVR-Sozialdezernent Dirk Lewandrowski.

Wie erfolgreich dieses Konzept auch im Sport funktioniert, zeigt das Abschneiden der Judokas bei den Special Olympics World Games 2023 in Berlin: So konnten die Sportler des ZABS drei Gold- und eine Silbermedaille mit nach Frechen bringen.

„Andere Leistungsanbieter“ als alternatives Angebot zur Werkstatt

Das ZABS ist der siebte „Andere Leistungsanbieter“ im Gebiet des LVR. Andere Leistungsanbieter sind keine Arbeitgeber des allgemeinen Arbeitsmarktes, sondern ein Angebot der Eingliederungshilfe. Sie müssen vergleichbare Leistungen und Qualitätsstandards wie eine Werkstatt anbieten, sind jedoch meist kleiner und inklusiver ausgerichtet und können somit häufig flexiblere Unterstützungsangebote machen, um je individuelle Wege zur inklusiven Beschäftigung zu finden.

Weitere Informationen zum ZABS finden Sie unter www.zabs.gold-kraemer-stiftung.de .

Mehr Informationen zu den „Anderen Leistungsanbietern“ finden Sie unter soziales.lvr.de .

Kultur kompakt in „Rheinland Reiseland“

Kultur kompakt in „Rheinland Reiseland“

LVR präsentiert neue Ausgabe für das Kulturjahr 2024 / Spezial: Jubiläumsjahr „1000 Jahre Brauweiler“

Rheinland. 11. Januar 2024. Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) präsentiert zum dreizehnten Mal sein kulturtouristisches Magazin „Rheinland Reiseland“. Interessierte entdecken auf 44 Seiten abwechslungsreiche Kulturangebote, die sich über das gesamte Jahr erstrecken. In diesem Jahr steht das 1000-jährige Jubiläum der Abtei Brauweiler im Mittelpunkt.

So erfährt man einiges über die Ursprünge, die Bedeutung und die wechselvolle Geschichte der Abtei, die im Rhein-Erft-Kreis vor den Toren Kölns liegt. Aber es gibt auch erste Einblicke in das ganzjährige Programm mit über 150 Veranstaltungen wie Lesungen, Tagungen, Konzerte, Führungen, Feste und Eröffnungen oder Open-Air-Kino.

Natürlich kommen auch die anderen Höhepunkte im LVR-Kulturjahr 2024 nicht zu kurz: Dazu gehört unter anderem der beliebte „Tierkinder- & Bergische Schäfertag“ im LVR-Freilichtmuseum Lindlar, die Nachtführungen im LVR-Archäologischen Park Xanten, Chill-Out-Yoga im Max Ernst Museum Brühl des LVR, die „Zeitblende 1974“ im LVR-Freilichtmuseum Kommern, der Tag der Archäologie in Titz, das Kinder- und Parkfest im LVR-Industriemuseum Textilfabrik Cromford in Ratingen oder das Engelskirchener Transport- und Oldtimerfest im dortigen LVR-Industriemuseum. Besondere Angebote wie Familienworkshops für Groß und Klein oder die „Archäologietour Nordeifel“ sind weitere Höhepunkte.

Wissenswertes zu neuen Themen und Projekten im LVR-Dezernat Kultur und Landschaftliche Kulturpflege findet man zudem in der Rubrik „Aktuelles aus dem Rheinland“.

Informationen zu Öffnungszeiten und zur Barrierefreiheit in den LVR-Museen sind übersichtlich und kompakt im Serviceteil abgebildet.

„Rheinland Reiseland“ kann über das LVR-Publikationssystem kostenlos bestellt und auch als barrierefreies PDF heruntergeladen werden unter: www.kultur.lvr.de

Auch eine direkte Bestellung per Mail im Dezernat ist möglich unter: RheinlandReiseland@lvr.de.

„Feiern für alle“: LVR belohnt inklusive Veranstaltungen

„Feiern für alle“: LVR belohnt inklusive Veranstaltungen

Der LVR Ein Wettbewerb für Veranstalter*innen im Rheinland / LVR vergibt 3x ein Gewinn-Paket mit attraktiven Programmpunkten / Startschuss ist der 10. Januar

Bunte Veranstaltungen, für alle zugänglich und erlebbar – dieses Ziel möchte der Landschaftsverband Rheinland (LVR) aktiv vorantreiben und ruft daher Veranstalter*innen im Rheinland dazu auf, ihre Events barrierefreier und inklusiver zu gestalten.

Hierzu hat der LVR den Wettbewerb „Feiern für alle“ neu ins Leben gerufen. Bewerben können sich Organisator*innen von öffentlichen Veranstaltungen im gesamten Rheinland, die mehr als 2.000 Gäste erwarten und bereits Barrierefreiheit mitdenken bzw. bereit sind, ihr Event (noch) barrierefreier und inklusiver zu gestalten.

Die drei Veranstalter*innen, die mit besonders guten Barrierefrei-Ansätzen überzeugen, werden vom LVR für ihr Engagement mit einem abwechslungsreichen und bunten Veranstaltungspaket belohnt. Die Gewinner*innen können sich somit nicht nur über ein größeres, zufriedeneres und vielfältigeres Publikum, sondern auch auf folgende attraktive Programmpunkte auf ihrer Veranstaltung freuen: Auftritte der Bands Planschemalöör und Collective One, eine inklusive Sportstation wie etwa ein Rolli-Basketballparcours, das „Mobil der Begegnung“ des LVR mit vielen Mitmachangeboten und Unterstützung bei weiteren Barrierefrei-Maßnahmen.

Die Bewerbungsfrist läuft vom 10. Januar bis zum 20. Februar 2024. Die Teilnahme erfolgt über das Anmeldeformular unter tms.aloom.de/feiern-fuer-alle . Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Ausrichter*innen von LVR-Veranstaltungen können sich nicht bewerben. Die Gewinner*innen werden am 1. März 2024 bekannt gegeben.

Der LVR möchte erreichen, dass im Rheinland möglichst alle Menschen bei Veranstaltungen mitfeiern können. Viele fühlen sich jedoch schon im Voraus ausgeschlossen, wenn beispielsweise Wege nicht ebenerdig, Toiletten nicht behindertengerecht oder das Bühnenprogramm nicht in Gebärdensprache übersetzt wird. Vollständige Barrierefreiheit ist nicht von einem auf den anderen Tag realisierbar. Mit diesem neuen Wettbewerb will der LVR aber gemeinsam mit Veranstalter*innen im Rheinland Schritte in die richtige Richtung gehen. Weitere Informationen zur Barrierefreiheit, den Kriterien und möglicher Umsetzung sind auf dieser Internsetseite zusammengefasst: lvr.de/feiern-fuer-alle .

 

 

Klausurtagung zum Haushalt 2024 am 27./28.10.23 in Nümbrecht

Klausurtagung zum Haushalt 2024 am 27./28.10.23 in Nümbrecht

Klausurtagung zum Haushalt 2024 am 27./28.10.23 in NümbrechtKlausurtagung zum Haushalt 2024 am 27./28.10.23 in Nümbrecht

 

Unsere Klausurtagung zum Haushalt 2024 fand in diesem Jahr  am 27./28.10.23 in Nümbrecht statt.

Zur Einstimmung informierte uns Frau Renate Hötte, die Leiterin des Dezernat 2 – Finanzmanagement, Kommunalwirtschaft und Europaangelegenheiten, sehr detailliert und umfassend. Nach ausführlicher Auseinandersetzung mit dem Zahlenwerk und den bereits vorliegenden Anträgen für diesen Fachbereich, stellte Frau Hötte sich letztmalig den Fragen der Teilnehmer und blieb uns keine Beantwortung schuldig. Frau Hötte wird ihr Amt im kommenden Jahr abgeben.
Der Nachmittag des ersten Tages begann mit der Präsentation des Haushaltsentwurfes des Bereiches des Dezernat 7 Soziales durch den Leiter Herrn Dirk Lewandrowski und wurde am nach einer kurzen Pause durch die detaillierte Präsentation des Leiter des Dezernat 3 – Gebäude- und Liegenschaftsmanagement, Umwelt, Energie, RBB Herrn Detlef Althoff beendet.
Natürlich wurde auch der Samstag noch genutzt sich die Haushaltsentwürfe der Dezernatsverantwortlichen Frau Wenzel-Jankowski (Dezernat 5) und Herrn Limbach (Dezernat 1)  zu präsentieren lassen.
Der abschließende Arbeitskreis der Fraktion schloss die Klausurtagung mit positivem Rückblick und ist sich sicher für die folgenden Haushaltsberatungen gut aufgestellt zu sein.
Die Fraktion Freie Wähler im LVR steht auch weiterhin für wirtschaftliche Solidität und gegen Ausgabenwut, auch in den stetig ansteigenden Sozialetats.
20.000 Euro für das Rautenstrauch-Joest-Museum

20.000 Euro für das Rautenstrauch-Joest-Museum

LVR fördert Ausstellung „REVISIONS – made by the Warlpiri of Central Australia and Patrick Waterhouse“ / Rheinlandweit über 250.000 Euro für elf Museumsprojekte

 Das Rautenstrauch-Joest-Museum der Stadt Köln erhält 20.000 Euro vom Landschaftsverband Rheinland (LVR). Der Kommunalverband unterstützt damit die Ausstellung „REVISIONS – made by the Warlpiri of Central Australia and Patrick Waterhouse“. Das hat der Kulturausschuss der Landschaftsversammlung Rheinland unter Vorsitz von Prof. Dr. Jürgen Rolle in seiner heutigen Sitzung entschieden.

„Die rheinische Kulturlandschaft zeichnet sich durch ihre zahlreichen kreativen und inspirierenden Projekte aus. Sie prägen unsere Region und machen sie attraktiv für Menschen von nah und fern. Der Landschaftsverband Rheinland möchte dazu beitragen, dass diese Vielfalt gesichert wird, so dass sie auch Krisen wie Corona standhalten kann. Daher leisten wir gerne diese finanzielle Unterstützung – dies umso mehr, als dass wir davon ausgehen, dass wir auch künftig mit steigenden Kosten für zum Beispiel Energie rechnen müssen. Wollen wir kulturelle Fülle erhalten und von ihr profitieren, ist diese Förderung unverzichtbar“, so Rolle.

Mit der Ausstellung „REVISIONS – made by the Warlpiri of Central Australia and Patrick Waterhouse“ thematisiert das Rautenstrauch-Joest-Museum die ausstehende Aufarbeitung europäischer kolonialer Aneignungsprozesse des australischen Kontinents und das Ausblenden idigenen Lebens, Wissens und der eigenen Geschichte der First Nations Australiens.

Die Australiensammlungen des RJM umfassen rund 1.400 Objekte, die in Ausstellungen nur sehr schwierig vermittelbar sind, da oftmals kaum Wissen zu den kulturellen Bezugsystemen überliefert wurde. In einem kollaborativen Prozess zwischen Warlpiri-Künstler*innen und dem britischen Künstler Patrick Waterhouse sind im Laufe der letzten zehn Jahre künstlerische Werke entstanden, die historische und aktuelle Repräsentationen wie zum Beispiel Landkarten, Fotografien, Flaggen oder Comics sichten, prüfen und durch „Revisionen“ überschreiben und wieder aneignen. Damit wird die ureigene Geschichte ausstellungsfähig und vermittelbar. Ausgehend von Fotografien der Bestände in der Rautenstrauch-Joest-Museumssammlung aus Zentralaustralien entwickelte das Kollektiv im vergangenen Winter Arbeiten exklusiv für diese Ausstellung in Köln.

20.000 Euro für das Rautenstrauch-Joest-Museum

Mit Stadt Land Fluss auf Entdeckungstour durch die Eifel

Mit einer Eröffnungsfeier in Nettersheim ist der Landschaftsverband Rheinland (LVR) gestern im Beisein von Oliver Krischer, NRW-Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr, mit seinen Partnern in die Veranstaltungsreihe „Stadt Land Fluss“ gestartet.

Alle zwei Jahre lädt der LVR in eine Region des Rheinlandes ein. Bei der nun siebten Auflage geht es in die Eifel. Anne Henk-Hollstein, Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland, begrüßte die rund 100 Gäste und erinnerte an die Hochwasserkatastrophe 2021, von der auch die Eifel massiv betroffen war: „Etliche Menschen haben ihr Leben verloren, fast alle hier ihr Hab und Gut. Die Schäden an Häusern und Infrastruktur sind zum Teil heute noch nicht beseitigt, die Narben auf den Seelen werden wahrscheinlich für lange Zeit, wenn nicht für immer, bleiben. Wir möchten mit unseren Angeboten in den kommenden Wochen Mut machen und die Menschen ermuntern, wieder einen positiven Zugang zu ihrer Landschaft zu finden, sie mit anderen Augen zu entdecken, mit Herz und Gefühl neu kennen- und lieben zu lernen – einfach dem diesjährigen Motto von Stadt Land Fluss folgend: Landschaft (er)leben!“

Die Gäste konnten nach der Eröffnung einen ersten Eindruck von dem bekommen, was in der Zeit vom 16. September bis 8. Oktober auf Interessierte wartet: Eine Talkrunde zum Thema „Kulturlandschaft Eifel: gestern – heute – morgen“, an der unter anderem auch Dr. Corinna Franz, LVR-Dezernentin Kultur und Landschaftliche Kulturpflege, teilnahm, wurde umrahmt von musikalischen Beiträgen mit Künstlern aus der Region. Für die Gäste gab es außerdem Info- und Aktionsstände sowie regionale Imbissangebote.

Stadt Land Fluss 2023 bietet in über 100 Veranstaltungen eine breite Palette: Wanderungen, Vorträge, Exkursionen, Workshops, Seminare, Führungen, Besichtigungen von außergewöhnlichen Orten, Märkte, Besuch eines Gnadenhofs, kreative Angebote und vieles mehr. Es richtet sich an Kinder, Erwachsene, Familien und Menschen mit und ohne Behinderung. Das Programm entstand in Zusammenarbeit des LVR mit den Biologischen Stationen Düren, Euskirchen, Aachen, dem Naturpark Nordeifel e.V. sowie weiteren regionalen Akteur*innen und steht unter der Schirmherrschaft von NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst.

Inklusives Bauprojekt in Mechernich eröffnet

Inklusives Bauprojekt in Mechernich eröffnet

Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) hat heute gemeinsam mit Familie Arns aus Mechernich ein inklusives Wohnprojekt im Stadtteil Weyer eröffnet. Das inklusive Wohnhaus, das der LVR mit 176.300 Euro gefördert hat, bietet auf 600 Quadratmetern Wohnfläche mit sechs Nutzungseinheiten unter anderem eine 200 Quadratmeter große Gruppenwohnung für vier Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung (ASS). Die übrigen fünf Wohnungen des geplanten Wohnhauses stehen acht bis neun Menschen ohne eine wesentliche Behinderung zur Verfügung. Der LVR fördert mit der Vergabe von Zuschüssen den Bau inklusiver Wohnprojekte, in denen Menschen mit und ohne Behinderung unter einem Dach gemeinsam nachbarschaftlich wohnen und leben können. Bauleiter und Eigentümer des Projekts in Mechernich ist der 23-jährige Luca Arns, der selbst eine Ausbildung zum Holztechniker gemacht hat. Sein Bruder Leon, der mit ASS lebt, ist einer der zukünftigen Bewohner der Wohngruppe.

„Nach einer zweijährigen Phase der Planung und des Baus sind wir erfreut, dass im September der Einzug in dieses wundervolle innovative Wohnprojekt für die vier jungen Menschen mit ASS stattfinden kann“, sagt Mutter Manu Arns, Vorsitzende des Vereins „Anders, na und ?! e.V.“, der die Trägerschaft über die Wohngruppe übernehmen wird.

„Mit dem Bau des inklusiven Wohnprojekts hat die Familie Arns Menschen mit Autismus, die einen besonders hohen Hilfebedarf haben, eine neue Lebensperspektive geschaffen. Durch den inklusiven Charakter wird das Projekt zusätzlich zu mehr Vielfalt und gesellschaftlichem Reichtum in der Umgebung beitragen. Daher freue ich mich sehr, dass wir das Projekt hier in Mechernich finanziell unterstützen konnten“, sagte Markus Schulzen, LVR-Fachbereichsleiter Eingliederungshilfe I, bei der Eröffnung vor Ort.

Inklusive Bauprojektförderung des LVR

Die Landschaftsversammlung Rheinland hat in ihrer Sitzung am 19. Dezember 2018 die Förderung geeigneter inklusiver Wohnprojekte für Menschen mit und ohne Behinderung durch Zuschuss beschlossen. Damit sollen inklusive Wohnmöglichkeiten für Menschen mit Behinderungen geschaffen und somit Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglicht werden.

Insgesamt stellt der LVR pro Jahr zwei Millionen Euro an Zuschüssen für inklusive Bauprojekte zur Verfügung. Pro Projekt können bis zu zehn Prozent der anerkennungsfähigen Baukosten gefördert werden, maximal 200.000 Euro pro Projekt. Gefördert werden Bauprojekte mit inklusivem Charakter. Diese Anforderung gilt als erfüllt, wenn mindestens 30 Prozent der Bewohner*innen Menschen mit Behinderung sind. Damit sind Menschen mit wesentlichen Behinderungen gemeint, die leistungsberechtigt sind im Sinne der Eingliederungshilfe für behinderte Menschen.

Stadt Land Fluss 2023 in der Eifel – LANDSCHAFT (ER)LEBEN

Stadt Land Fluss 2023 in der Eifel – LANDSCHAFT (ER)LEBEN

LVR und Partner laden vom 16. September bis 8. Oktober zu über 100 Veranstaltungen in die Kulturlandschaft der Eifel / Programm jetzt erhältlich

Alle zwei Jahre lädt der Landschaftsverband Rheinland (LVR) zur Erkundung einer Kulturlandschaft im Rheinland ein. In diesem Jahr gastiert Stadt Land Fluss in der Eifel, die für besonders vielfältige physisch-geographischen Strukturen mit tief eingeschnittenen Tälern aber auch flachen Muldenlandschaften steht. Von West nach Ost folgen auf das wasserreiche Hohe Venn das Monschauer Heckenland, die waldreiche Rureifel mit ihren Talsperren und die durch eher offene Landschaftsräume charakterisierte Kalkeifel.

Gemeinsam mit seinen Partnern in der Eifel bietet der LVR hier über drei Wochen ein abwechslungsreiches Programm rund um prägnante Landschaftselemente und kulturhistorische Besonderheiten. Durch über 100 Veranstaltungen, darunter Wanderungen, Vorträge und Besichtigungen können auf vielfältige und unterhaltsame Art und Weise bekannte und unentdeckte Ziele vor der Haustüre erkundet werden. Interessierte können Spannendes und Ungewöhnliches entdecken. Soweit möglich, sind die Angebote auch für Menschen mit Behinderung geeignet.

Die Eifel ist ein wichtiger Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Diese werden bei Exkursionen vorgestellt, beispielsweise das Flussperlmuschelprojekt im Monschauer Land, das den Erhalt des letzten Vorkommens in NRW zum Ziel hat. Bei der Mechernicher Fledermausnacht in der Kakushöhle kann man die nachtaktiven Bewohner der Eifel kennenlernen. Aber auch die Geschichte der Eifel und ihrer Menschen wird bei Burgen- und Stadtführungen, beim Bau eines Kohlenmeilers, während des Besuches von Steinbrüchen oder Matronentempeln vermittelt. Diese einzigartigen Lebensräume und Orte waren und sind Inspiration für Künstler*innen, die sich im Rahmen des Programms präsentieren.

Auch kulinarisch hat das Programm einiges zu bieten, etwa Produkte regionaltypischer Obstsorten, heimische Wildkräuter und Honig von den Bienen der Schulimkerei. Das Programm eignet sich für alle Altersklassen: So können zum Beispiel Mühlen von innen besichtigt, Pilze gesucht oder der Sternenhimmel bewundert werden.

Ab sofort ist das Gesamtprogramm für Stadt Land Fluss 2023 erhältlich: per mail unter rheinische-landschaft@lvr.de oder telefonisch unter 0221 809- 2686. Es steht zudem als Download unter www.rheinische-landschaft.lvr.de zur Verfügung stehen.

Das erste Fest - Ein Schützenfest an neuem Ort

Das erste Fest – Ein Schützenfest an neuem Ort

 Die St. Sebastianus-Schützenbruderschaft hat nach der Umsiedlung ihres Stadtteils Keyenberg ihr erstes Fest 2022 gefeiert. Die Alltagskulturforscher*innen des Instituts für Landeskunde und Regionalgeschichte des Landschaftsverbands Rheinland (LVR-ILR) begleiteten von 2019 bis 2022 die Schützenbruderschaft mit der Kamera. In den beiden neuen Filmen „Angekommen?“ und „Das erste Fest“ stehen die Corona-Pandemie und der Neuanfang eines Ortsteils sowie der Schützenbruderschaft im Mittelpunkt. Der Stadtteil Keyenberg der Stadt Erkelenz war von der Umsiedlung in Folge des Braunkohletagebaus Garzweiler II betroffen.

 

Zum Hintergrund

Über „Das letzte Fest“, welches 2019 im alten Dorf gefeiert wurde, entstand ein erster Film, der den Abschied zum Inhalt hat. Durch die Corona-Pandemie verzögerte sich der Neuanfang des Vereins im neuen Ort um zwei Jahre. Aus dem gedrehten Material der Jahre 2020 bis 2022 sind nun zwei weitere Filme entstanden: „Angekommen?“ thematisiert die Zeit der Pandemie, in der keine Vereinstreffen stattfinden konnten und „Das erste Fest“ den Neuanfang.

Gemeinsame Feste, Bräuche und Rituale sind in Zeiten des Wandels, wie einer Umsiedlung eines gesamten Dorfes, besonders wichtig. Sie helfen dabei, Gemeinschaft zu stiften, so die Autorin des Films und LVR-Mitarbeiterin Andrea Graf. Die Trilogie über die Schützenbruderschaft versteht sich als Zeitdokument, indem die Vereinsmitglieder mit ihren sich verändernden Vorstellungen zur Umsiedlung, zum Abschied und zum Neuanfang selbst zu Wort kommen.

Seit den 1960er Jahren dokumentiert das LVR-ILR das Alltagsleben im Rheinland mit der Kamera. Rund 260 Filmdokumentationen sind seitdem entstanden und ein großer Teil der Videos sind inzwischen digitalisiert und auf YouTube einsehbar.

Weiterführende Links:

www.lvr.de/schützenfilme

www.youtube.com/c/AlltagskulturenimRheinland

LVR zahlt sich für Duisburg aus

LVR zahlt sich für Duisburg aus

280,1 Millionen Euro für die Menschen und Einrichtungen in Duisburg / Leistungen überwiegend für Menschen mit Behinderungen / LVR als Arbeitgeber, sozialer Dienstleister und Kulturförderer / Online-Portal zeigt übersichtlich die Leistungen des LVR

Duisburg, 14. Juli 2023. Die Stadt Duisburg hat im Haushaltsjahr 2022 eine Umlage in Höhe von 185,3 Millionen Euro an den Landschaftsverband Rheinland (LVR) gezahlt. Im gleichen Zeitraum flossen Leistungen aus LVR-Haushaltsmitteln sowie bewirtschafteten Bundes- und Landesmitteln in Höhe von 280,1 Millionen Euro in die Stadt zurück. Die vom LVR in der Stadt Duisburg erbrachten Leistungen wurden vor allem für die sozialen Leistungen der Menschen mit Behinderungen, Pflegebedürftiger, Menschen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten sowie für die Förderschulen, die Kriegsopferfürsorge und Hilfen für schwerbehinderte Menschen im Beruf verausgabt. Mit über 292.000 Euro förderte der LVR in Duisburg zudem Aktivitäten im Rahmen der Kulturpflege.

Der LVR nimmt mit seinen Einrichtungen in Duisburg auch eine wichtige Rolle als Arbeitgeber und Standortfaktor ein: Insgesamt arbeiten in den beiden LVR-Förderschulen und im LVR-Verbund Heilpädagogischer Hilfen 200 Mitarbeitende, die direkt beim LVR beschäftigt sind. In den Duisburger LVR-Förderschulen werden 296 Kinder und Jugendliche unterrichtet. Weitere 268 Kinder werden in der Frühförderung und im Gemeinsamen Lernen betreut.

Diese Informationen gehen aus der Leistungsübersicht 2022 hervor, die der LVR veröffentlicht hat. Die Leistungsübersichten der 26 Mitgliedskörperschaften sind online generier- und abrufbar. Über das Portal www.lvr.de/leistungsuebersicht können sich Interessierte die jeweiligen Leistungen in jeder Mitgliedskörperschaft des LVR mit übersichtlichen Diagrammen und Grafiken darstellen lassen. Karten der einzelnen Mitgliedskörperschaften zeigen, welche Standorte und Einrichtungen der LVR in den entsprechenden Kreisen, kreisfreien Städten oder der StädteRegion Aachen hat.

Der LVR ist als regionaler Kommunalverband zuständig für Aufgaben in den Handlungsfeldern Soziales, seelische Gesundheit, Leben und Arbeit sowie Bildung und Erziehung. Die hier erbrachten Leistungen werden finanziert aus den LVR-Haushaltsmitteln sowie aus Bundes- und Landesmitteln, die vom LVR bewirtschaftet werden. Seine Arbeit wird politisch gestaltet und kontrolliert von der Landschaftsversammlung Rheinland. In der Landschaftsversammlung vertreten Politiker*innen aus den Stadträten, Kreistagen und dem StädteRegionstag ihre Kommunen.