Knust, Knäppchen oder Krüstchen? Oma oder Omma?

Knust, Knäppchen oder Krüstchen? Oma oder Omma?

LVR und LWL veröffentlichen Sprach-App PALAVA zur Erforschung der aktuellen Umgangssprachen in NRW

 Wie wird das Endstück vom Brot genannt: „Knust“, „Knäppchen“ oder „Krüstchen“? Wo in NRW wird die Großmutter eher Oma und wo „Omma“ genannt? Wo verabschiedet man sich mit „Tschüss“ und wo mit „Tschö“? Um die bisher wenig erforschte Umgangssprache in Nordrhein-Westfalen stärker in den Blick zu nehmen, wollen Sprachforscherinnen der Landschaftsverbände Rheinland (LVR) und Westfalen-Lippe (LWL) mit der Sprach-App PALAVA Sprachdaten erheben. Dabei setzen sie auf die Beteiligung möglichst vieler Bürger*innen in NRW.

Mit PALAVA können die Menschen in Nordrhein-Westfalen der Forschung Sprachdaten zur Verfügung stellen und mehr über ihre alltägliche Umgangssprache erfahren. Dabei geht es um das ganz alltägliche Sprechen in Freundeskreis und Familie. Alle Menschen aus NRW können mitmachen.

Die sprachliche Vielfalt NRWs lässt sich auf einer sprechenden Sprachkarte in der App entdecken. Ausgewertete Ergebnisse in Form von Kommentaren, Sprachkarten und Graphiken werden ebenfalls in der App der interessierten Öffentlichkeit nach und nach zur Verfügung gestellt.

Die App steht ab sofort in allen gängigen Appstores zum Download auf Smartphones bereit.

„Sprache steht für Identifikation und Zugehörigkeit. Sie hat eine starke integrative Kraft. Daher ist es lohnenswert, die sprachlichen Unterschiede und Gemeinsamkeiten in unserem Bundesland in den Blick zu nehmen. Das macht die Kooperation der LWL-Kommission für Mundart- und Namenforschung und des LVR-Instituts für Landeskunde und Regionalgeschichte möglich“, sagt Dr. Corinna Franz, Dezernentin für Kultur und Landschaftliche Kulturpflege beim LVR. „Was bei uns im Rheinland Weckmann heißt, kennt man in Westfalen zum Beispiel als Stutenkerl“, so Franz, die in Bonn lebt.

„Wenn ich auf den Wochenmarkt gehe, esse ich dort gerne Reibeplätzchen. Doch ich weiß, dass diese anderswo in NRW Reibekuchen oder Kartoffelpuffer genannt werden“, sagt LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, gebürtige Münsterländerin. „Die App PALAVA ist ein Angebot, das viele Menschen in NRW erreichen kann. Durch die besondere Methode, bei der sich alle Interessierten einbringen können, gelingt es den Sprachforscher*innen, große Mengen Sprachdaten zu erheben, die für die linguistische Erforschung der aktuellen Umgangssprachen jetzt gebraucht werden“, so Rüschoff-Parzinger weiter.

Anreiseempfehlungen für den „Tag der Begegnung“ 2023

Anreiseempfehlungen für den „Tag der Begegnung“ 2023

Kölner Hbf am 17. Juni gesperrt / Alternative Anreisehinweise der DB / Hermann-Pünder-Straße und Urbanstraße werden zu Fußgängerzonen / Radweg am Rheinboulevard umgeleitet

 Der „Tag der Begegnung“ des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) am 17. Juni 2023 lockt mehrere tausend Gäste an. Deshalb ist die Verkehrsführung rund um den Rheinboulevard auf Höhe des Kennedy-Ufers 2 in Köln-Deutz an diesem Tag geändert. Es wird empfohlen, mit öffentlichen Verkehrsmitteln, vorrangig S- und U-Bahnen, anzureisen, da die Parkplatzsituation aufgrund von parallel stattfindenden Veranstaltungen sehr angespannt sein wird. Aufgrund einer ganztägigen Baumaßnahme am Kölner Hauptbahnhof, die erst lange nach Anlaufen der Planungen für den „Tag der Begegnung“ bekannt wurde, ist die Anreise mit Regionalbahnen dort nicht möglich.

Die Deutsche Bahn empfiehlt daher alternative Reisemöglichkeiten. Es verkehren alle S-Bahnen planmäßig bis Köln Messe/Deutz. Am Bahnhof Messe/Deutz sind nur die Gleise 9, 10, 11 und 12 barrierefrei, weshalb eine Anreise per S-Bahn oder per ausgewählten Regionalzügen empfohlen wird. Gleis 9 und 10 verfügen über einen Aufzug nach unten. Von dort führt ein stufenloser Weg unterirdisch durch den Bahnhof, über den man in Richtung Ottoplatz gelangt. Gegenüber liegt das Veranstaltungsgelände. Vom Gleis 11 geht es direkt links ab zum Ottoplatz. Am Gleis 12 gelangt man rechts unterirdisch in den Bahnhof, von wo ein Aufgang zum Ottoplatz führt.

Der Kölner Hauptbahnhof ist am 17. Juni nur über die S-Bahn und mit den Linien RE 7 und RB 25 erreichbar. DB-Personal steht bei Fragen zur Anreise an den Bahnhöfen zur Verfügung.

Vom Kölner Hauptbahnhof wird es einen behindertengerechten Shuttleservice geben, die Busse halten in der Maximinenstraße (Ausgang Richtung Breslauer Platz) und werden entsprechend gekennzeichnet sein. Die Shuttlebusse werden dort im Zeitraum von 9.30 bis 20.30 Uhr zwischen dem Hauptbahnhof und dem Veranstaltungsgelände regelmäßig hin- und herpendeln.

Anreise aus der Richtung Gummersbach/Overath:

  • RB 25 bis Köln Hbf oder Umstieg an der Haltestelle Köln Frankfurter Straße in die S19, dann bis Köln Messe/Deutz

Anreise aus der Richtung Düsseldorf und Ruhrgebiet:

  • RE 6, fährt abweichend bis Köln Messe/Deutz, Ankunft an barrierefreiem Gleis 11
  • RE 1 bis Köln Ehrenfeld, RE 5 bis Dormagen, Umstieg in S-Bahn Richtung Köln

Anreise aus der Richtung Bergisch Gladbach/Köln-Chorweiler/Köln-Worringen:

  • S11 bis Köln Messe/Deutz

Anreise aus der Richtung Siegen:

  • RE 9 bis Siegburg/Bonn oder Troisdorf, von dort mit S12 oder S19 bis Köln Messe/Deutz
  • Alternativ ab Troisdorf S12 oder S19 bis Köln Messe/Deutz

Anreise aus der Richtung Aachen:

  • RE 9 oder RE 1 bis Köln-Ehrenfeld, von dort mit S12 oder S19 bis Köln Messe/Deutz

Anreise aus Richtung Düren/Horrem:

  • S19 oder S12 bis Köln Messe/Deutz

Anreise aus Richtung Bedburg:

  • Umstieg bei Haltestelle Horrem in S19 oder S12 bis Köln Messe/Deutz

Anreise aus Kall/Euskirchen/Erftstadt:

  • Ersatzbusse für RE 12, RE 22 und RB 24 zwischen Erftstadt und Köln Hbf
  • RE 22 und RB 24 bis Hürth-Kalscheuren, Ersatzbus nach Köln Klettenbergpark, Umstieg zur Stadtbahnlinie 18 der KVB

Anreise aus Richtung Bonn/Brühl Hbf/Brühl Kierberg:

  • Stadtbahnlinie 16 und 18 der KVB/SWB zwischen Bonn und Köln

Anreise aus Richtung Mönchengladbach/Rheydt:

  • RE 8 und RB 27 bis Köln-Ehrenfeld, Umstieg in die S19 oder S12 bis Köln Messe/Deutz

Anreise aus Richtung Neuss:

  • Ab Köln-Worringen S11 oder S6 bis Köln Messe/Deutz

Anreise aus Richtung Leverkusen:

  • Ab Leverkusen Chempark S6 bis Köln Messe/Deutz

Anreise aus Richtung Au (Sieg):

  • S12 oder S19 bis Köln Messe/Deutz

Anreise aus Richtung Koblenz/Bonn-Beuel:

  • RE 8 und RB 27 bis Troisdorf, dann die S12 oder S19 bis Köln Messe/Deutz

Ab 18 Uhr verkehren alle Züge wieder wie gewohnt. Es wird empfohlen, sich vor Fahrtantritt über die App DB Navigator zu informieren.

Informationen zu den alternativen Reisemöglichkeiten, aufgeschlüsselt nach Bahnlinien, gibt es hier ( PDF, 177 kB ) zum Download. Anreisehinweise für mobilitätseingeschränkte Personen sind hier ( PDF, 118 kB ) zum Download verfügbar.

Ganztägig sind die Hermann-Pünder-Straße und Urbanstraße gesperrt und werden zur Fußgängerzone erklärt. Es gilt ein Fahrradfahrverbot auf dem Veranstaltungsgelände, Fahrradfahrer*innen müssen ihre Fahrräder vor dem Gelände parken und abstellen. Der Fahrradweg, der über den Rheinboulevard führt, wird umgeleitet.

Für Reisende mit dem Auto steht der Parkplatz P21 auf dem Kölner Messegelände zur Verfügung. Die Anzahl der Parkplätze ist begrenzt und ein nur teilweise behindertengerechter Shuttleservice bringt die Gäste zwischen 11 und 21 Uhr zum Ottoplatz in Köln-Deutz, direkt gegenüber dem Veranstaltungsgelände.

Für kleine Reisegruppen, die mit Vans und Kleinbussen anreisen, stehen die LVR-Parkplätze am Charles-de-Gaulles-Platz/Ecke Auenweg zur Verfügung. Diese Parkplätze sind reserviert für Gruppenanreisende, die von LVR-Personal eingewiesen werden. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.

Der inklusive „Tag der Begegnung“ am 17. Juni in Köln-Deutz bietet zahlreiche Aktivitäten sowie Mitmach-Ausstellungen rund um das Thema Inklusion und Teilhabe. Darüber hinaus verspricht ein buntes Musikprogramm mit den Bläck Fööss, Michael Schulte, Planschemalöör und vielen weiteren Künstler*innen beste Unterhaltung. Der Eintritt ist frei.

Der „Tag der Begegnung“ 2023 wird unterstützt von GÖRG – Ihre Wirtschaftskanzlei, RheinEnergie AG und ZURICH Versicherung.

Auf 44 Seiten durch das „Rheinland Reiseland“

Auf 44 Seiten durch das „Rheinland Reiseland“

LVR präsentiert in neuer Ausgabe kulturelle Highlights / Schwerpunkt liegt auf „Kulturlandschaft entdecken“

Rheinland. 23. Januar 2023. Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) macht das Dutzend voll: Zum zwölften Mal lädt er in seinem jetzt aufgelegten Magazin „Rheinland Reiseland“, dem kulturtouristischen Magazin des LVR, auf 44 Seiten ein, Kultur-Highlights zu entdecken. In der aktuellen Ausgabe liegt der Schwerpunkt auf „Kulturlandschaft entdecken“.

So gibt es Tipps zu Erlebnissen rund um die Biologischen Stationen im Rheinland oder für den Besuch der vielfältigen Mühlenregion Rheinland. Die EGHN Gartenroute führt zu den „Grünen Perlen in der Region“: Schloss- und Volksparks, Villen- und Künstlergärten oder Forstbotanische Gärten warten darauf, entdeckt zu werden.

Natürlich kommen auch die Höhepunkte im LVR-Kulturjahr 2023 nicht zu kurz: Dazu gehört der beliebte „Jahrmarkt anno dazumal“ im LVR-Freilichtmuseum Kommern, der UNESCO-Welterbetag im LVR-Archäologischen Park Xanten ebenso wie das Cromforder Familienfest im LVR-Industriemuseum Ratingen und viele weitere spannende Veranstaltungen und Angebote wie die Archäologietour Nordeifel oder Familienworkshops für Groß und Klein. Außerdem gibt es wieder eine Übersicht zu ausgewählten Ausstellungen in den LVR-Museen. Wissenswertes zu neuen Themen und Projekten im LVR-Dezernat Kultur und Landschaftliche Kulturpflege gibt es zudem in der Rubrik „Aktuelles aus dem Rheinland“.

Informationen zu Öffnungszeiten und zur Barrierefreiheit in den LVR-Museen finden sich übersichtlich und kompakt im Serviceteil.

„Rheinland Reiseland“ 2023 kann über das LVR-Publikationssystem kostenlos bestellt und auch als barrierefreies PDF heruntergeladen werden unter: www.kultur.lvr.de

Auch eine direkte Bestellung per Mail im Dezernat ist möglich unter: RheinlandReiseland@lvr.de.

LVR-Paul-Klee-Schule erhält Ersatzneubau in Langenfeld

LVR-Paul-Klee-Schule erhält Ersatzneubau in Langenfeld

Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) plant für die LVR-Paul-Klee-Schule mit dem Förderschwerpunkt „Körperliche und motorische Entwicklung“ einen Ersatzneubau in Langenfeld. Der Landschaftsausschuss hat gestern (Dienstag, 14. Februar 2023) die Durchführung in seiner Sitzung einstimmig beschlossen. Für den ersten Bauabschnitt wird mit Kosten in Höhe von rund 35 Millionen Euro gerechnet. Die Fertigstellung ist für das zweite Quartal 2024 geplant, sodass das Gebäude voraussichtlich mit dem Schuljahresbeginn 2024/25 in Betrieb gehen kann. Anschließend erfolgt die Umsetzung des zweiten Bauabschnitts, der Sportbereich, Verwaltung, Fachklassen und Mensa/Forum beinhaltet.

Anne Henk-Hollstein, Vorsitzende des Landschaftsausschusses und der Landschaftsversammlung Rheinland, erklärt: „Seit der Flutkatastrophe im Juli 2021 kann das Schulgebäude am alten Standort in Leichlingen nicht mehr genutzt werden, sodass die Schülerinnen und Schüler seitdem interimsweise auf andere Schulstandorte verteilt sind. Diesen Notstand gilt es schnellstmöglich abzustellen. Ich bin daher sehr froh, dass die Verwaltung des LVR die Planung und Durchführung des Ersatzneubaus in Langenfeld so zügig erarbeitet hat.“

Das Schulgebäude der LVR-Paul-Klee-Schule am Standort in Leichlingen war bei der Flut so schwer beschädigt worden, dass der Landschaftsausschuss einen Ersatzneubau an anderer Stelle beschloss. Der Neubau wird nun auf einem freien Grundstück erfolgen, das sich im Sondervermögen der LVR-Klinik Langenfeld befindet. Eine hierfür erforderliche Änderung des Bebauungsplanes sowie ein städtebaulicher Vertrag konnten inzwischen abgeschlossen werden.

„Unser Ziel ist eine möglichst kurze Planungs- und Bauzeit bei Erreichung einer wirtschaftlichen Lösung. Unser besonderes Augenmerk legen wir im Sinne der Nachhaltigkeit aber darüber hinaus auch auf eine hohe Energieeffizienz sowie die Schonung von Ressourcen beim Bau des neuen Schulgebäudes“, ergänzt LVR-Direktorin Ulrike Lubek.

Das Entwurfskonzept des Neubaus sieht fünf annähernd gleiche, eingeschossige, parallel ausgerichtete Gebäuderiegel in einer modularen, nachhaltigen Bauweise vor. Das Gebäude erhält eine Photovoltaikanlage und die gesamte Dachfläche wird extensiv begrünt. Für die Bepflanzung der Außenanlagen sind insektenfreundliche, pflegeextensive und klimaresiliente Staudenbeete und Gehölze vorgesehen.

Die LVR-Paul-Klee-Schule wird von rund 170 Schüler*innen besucht. Das Einzugsgebiet umfasst die Städte Leverkusen, Solingen, Köln (dort die Stadtteile Flittard, Stammheim, Höhenhaus, Dünnwald), Teile des Kreises Mettmann (Langenfeld, Monheim) und Teile des Rheinisch-Bergischen Kreises (Leichlingen, Wermelskirchen, Burscheid).

Isabell Kamp erhält den Luise-Straus-Preis des LVR

Isabell Kamp erhält den Luise-Straus-Preis des LVR

Ausstellung im Max Ernst Museum Brühl des LVR ab dem 14. Mai

 

Die im Rhein-Sieg-Kreis lebende und arbeitende Künstlerin Isabell Kamp (*1980 in Bonn) wird mit dem Luise-Straus-Preis des LVR 2022 ausgezeichnet.

Isabell Kamp absolvierte von 2003 bis 2008 ein Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart bei Prof. Holger BunkProf. Volker Lehnert und Prof. Birgit Brenner. Die preisgekrönte Künstlerin ist seit 2004 an nationalen und internationalen Einzel- und Gruppenausstellungen vertreten.

Die Jury – Dorothée Coßmann (Geschäftsführerin Sparkassen-Kulturstiftung Rheinland), Dr. Lotte Dinse (ehem. Leiterin Künstlerhaus Schloss Balmoral), Dr. Klara Drenker-Nagels (Direktorin Museum August Macke Haus, Bonn), Dr. Petra Hesse (Direktorin Museum für Angewandte Kunst, Köln), Dr. Achim Sommer (ehem. Direktor Max Ernst Museum Brühl des LVR) und Prof. Dr. Thorsten Valk (Direktor LVR-LandesMuseum Bonn) – begutachtete 40 Bewerbungen und entschied sich unter den vielfältigen Positionen im Schlussvotum einstimmig für die aktuelle Preisträgerin:

„Die 1980 in Bonn geborene und im Rhein-Sieg-Kreis lebende Isabell Kamp beeindruckte die Jury in besonderer Weise durch die Innovationskraft ihrer künstlerischen Position im Bereich von Objekt, Installation und Skulptur sowie die eigenwillige und außerordentlich überzeugende Verbindung, die die Künstlerin zwischen ihren Themen und den gewählten Materialien schafft. Ihre bisweilen ins Phantastische und Surreale reichenden Objekte und skulpturalen Anordnungen changieren dabei eindrücklich zwischen dem Reizvollen und dem Verstörenden“, so die Begründung der Jury.

Das traditionsreiche Medium der Keramik interpretiert Isabell Kamp für ihre Skulpturen und Installationen zeitgenössisch und ergänzt es um Materialien wie Holz, Metall, Seil oder Stoff. Ineinander verschlungene Handgelenke, ins Nichts weisende Finger oder zu Knoten geformte, schlangenhafte Körper führen ein sonderbares Eigenleben. Thematisch setzt sich die Künstlerin mit dem menschlichen Körper auseinander, mit dessen Kommunikations- und Ausdrucksmöglichkeiten, seiner Präsenz, aber auch seiner Fragilität. Auch die im Ofen hart gebrannte Keramik vermittelt Zerbrechlichkeit, die Oberfläche ist makellos und gleichzeitig sensibel für Lichteinfälle oder Störungen, die reflektiert werden. Isabell Kamp geht der Frage nach, wie menschliche Körper kommunizieren, aber auch wie diese Sprache misslingen kann: Greifen Hände ins Leere oder gelingt die Berührung, der Kontakt, die Geste, und damit Kommunikation?

Die Werke der neuen Luise-Straus-Preisträgerin Isabell Kamp werden vom 14. Mai bis zum 9. Juli 2023 zusammen mit ausgewählten Arbeiten des aktuellen Preisträgers des Max Ernst-Stipendiums der Stadt Brühl, des Kölner Künstlers Fabian Friese, in einer Doppelausstellung im Max Ernst Museum Brühl des LVR präsentiert. Die Eröffnung findet am 13. Mai 2023 statt.

Hintergrundinformationen zum Luise-Straus-Preis des LVR:
Der Luise-Straus-Preis des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) zeichnet eine Künstlerin für „hervorragende Arbeiten auf dem Gebiet der Bildenden Kunst“ aus, ist mit 5.000 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre vergeben. Im Rahmen des Luise-Straus-Preises des LVR entsteht eine Ausstellung und ein Katalog.

Weitere Informationen zur Doppelausstellung der Preisträger*innen des Luise-Straus-Preises des LVR und des Max Ernst-Stipendiums 2023 der Stadt Brühl (Laufzeit: 14. Mai bis 9. Juli 2023) unter www.maxernstmuseum.lvr.de

LVR zeichnet Engagement für mehr jüdische Sichtbarkeit im Karneval aus

LVR zeichnet Engagement für mehr jüdische Sichtbarkeit im Karneval aus

Verleihung des Rheinlandtalers an Kölsche Kippa Köpp e.V. vun 2017

Köln. 9. Januar 2023. Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) hat die jüdische Karnevalsgesellschaft Kölsche Kippa Köpp e. V. vun 2017 mit dem Rheinlandtaler in der Kategorie „Kultur“ ausgezeichnet. Durch die Aktivitäten der jüdischen Karnevalsgesellschaft wird deutlich, dass jüdische Kölner*innen immer Teil des vielfältigen karnevalistischen Lebens in der Stadt Köln waren. Im Rahmen eines „Karnevalistischen Frühschoppens Falafel & Kölsch 3.0“ in der Synagoge an der Kölner Roonstraße nahm der Präsident der Gesellschaft, Aaron Knappstein, die Ehrung am 8. Januar 2023 entgegen.

„Der Kölsche Kippa Köpp e.V. vun 2017 setzt sich auch außerhalb der fünften Jahreszeit unermüdlich gegen Alltagsantisemitismus ein, positioniert sich und zeigt Flagge. Der Verein integriert sich hervorragend in das bunte, vielfältige Köln und ist eine wahre Bereicherung. Darüber hinaus zeigen die Kölsche Kippa Köpp das, was den Kölner Karneval so einzigartig macht: Jede Jeck is anders, jede Jeck ist willkommen!“, bekräftigte Anne Henk-Hollstein, Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland, in ihrer Laudatio.

Der 2017 ins Leben gerufene Verein „Kölsche Kippa Köpp“ gründete sich in Anlehnung an den „Kleinen Kölner Klub“ – den ersten jüdischen Karnevalsverein von 1922. Mit kölschem Humor, Dialekt und Prunksitzungen in namhaften Festsälen, wie der Wolkenburg, unterschied sich der „Kleine Kölner Klub“ nicht von anderen Karnevalsgesellschaften – nur waren die Mitglieder ausnahmslos Juden. Mit der Verfolgung durch das Naziregime fanden die Aktivitäten der jüdischen Karnevalsgesellschaft 1933 jedoch ein jähes Ende. Die „Kölschen Kippa Köpp“ möchten die Erinnerung an den Verein von 1922 wachhalten. Der eigens von Rolly Brings für die Karnevalsgesellschaft geschriebene Song „Schalom und Alaaf!“ betont die integrative Kraft des Vereins. Dank ihres Engagements für mehr jüdische Sichtbarkeit im Kölner Karneval sind die „Kölsche Kippa Köpp“ seit 2022 hospitierende Mitgliedsgesellschaft im Festausschuss des Kölner Karnevals.

Der LVR macht unter dem Slogan „LVR. Rheinland. Ausgezeichnet.“ herausragende Verdienste im Hinblick auf gesellschaftliches und kulturelles Engagement sowie besondere kulturwissenschaftliche oder künstlerische Leistungen sichtbar, indem er verschiedene Auszeichnungen und Preise verleiht. Den Rheinlandtaler können Personen, Organisationen oder Unternehmen erhalten, die sich in besonderer Weise im Rheinland engagieren und dabei die Werte und Leitgedanken des LVR leben. Zu der Kategorie „Kultur“ gehören unter anderem die Themengebiete landschaftliche Kulturpflege, Brauchtum, Volks- und Landeskunde und kulturelle Entwicklung sowie das multinationale Zusammenleben im Rheinland. Über die Vergabe der Auszeichnung entscheidet der Kulturausschuss der Landschaftsversammlung Rheinland.

Weiterführende Informationen über die Preise des LVR und die damit verbundenen Verdienste stehen unter www.rheinland-ausgezeichnet.lvr.de zur Verfügung.

Weiberfastnacht: Freikarten für Gehörlose

Weiberfastnacht: Freikarten für Gehörlose

Bühnenprogramm wird in Gebärdensprache übersetzt / Altstädter spendieren Freikarten / Angebot im Rahmen der LVR-Initiative „Karneval für alle“ / Kartenvergabe beim LVR bis 9. Februar

Köln, 6. Januar 2023. Auch gehörlose Jecken können an Weiberfastnacht auf dem Alter Mark mitfeiern. Die Karnevalsgesellschaft Altstädter Köln 1922 e.V. organisiert das Bühnenprogramm und lädt 20 Menschen, die über Gebärdensprache kommunizieren, am 16. Februar zur offiziellen Eröffnung des Kölner Straßenkarnevals in den kostenpflichtigen Bereich direkt vor der Bühne ein. Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) finanziert die Übersetzung des Bühnenprogramms in die Deutsche Gebärdensprache und vergibt die Freikarten an gehörlose Menschen. Aline Ackers und Michael Zymelka werden das Bühnengeschehen in Gebärdensprache übersetzen. Das karnevalserprobte Duo stand bereits am 11.11. zusammen auf der Bühne auf dem Heumarkt.

Der LVR macht sich mit seiner Initiative „Karneval für alle“ in der zehnten Session dafür stark, dass auch Menschen mit Behinderung im Sitzungs- und Straßenkarneval mitfeiern können. Dabei kooperiert der LVR mit dem Festkomitee Kölner Karneval und verschiedenen Karnevalsgesellschaften in Köln und im Rheinland. In dieser Session macht die LVR-Initiative Menschen mit Behinderungen wieder zahlreiche Angebote, unter anderem gibt es am Karnevalssonntag eine Zugmoderation der Schull- un Veedelszöch sowie eine Livebeschreibung des Kölner Rosenmontagszuges für blinde und sehbehinderte Menschen.

Die Karten für die offizielle Eröffnung des Kölner Straßenkarnevals am 16. Februar vergibt der LVR an gehörlose Menschen, solange der Vorrat reicht. Kartenwünsche bitte per E-Mail an karneval-fuer-alle@lvr.de .

LVR-Ausstellung: Begegnung mit Charlotte Salomon – Berlin 1917 – 1943 Auschwitz

LVR-Ausstellung: Begegnung mit Charlotte Salomon – Berlin 1917 – 1943 Auschwitz

 Am Sonntag, 22. Januar haben Interessierte um 15 Uhr die Möglichkeit, im LVR-KULTURHAUS Landsynagoge Rödingen, die jüdische Künstlerin Charlotte Salomon kennenzulernen.

Charlotte Salomon, geboren 1917, wuchs in Berlin-Charlottenburg auf und studierte an den Vereinigten Staatsschulen für Freie und Angewandte Kunst. Aufgrund zunehmender antisemitischer Anfeindungen emigrierte sie 1939 nach Südfrankreich. Doch das Refugium in Villefranche wurde zur Falle. Nach einer Internierung schaffte sie ein enormes künstlerisches Werk, ein Lebensbuch von ungewöhnlicher Expressivität, das sie bitter-ironisch „Leben? Oder Theater?“ nannte. Sie wird 1943 verhaftet und nach Auschwitz deportiert. Dort wurde sie vermutlich sofort nach ihrer Ankunft ermordet. Ihr in Amsterdam gelagertes Werk berührt wegen seiner authentischen Innenschau auf private Traumata und seelischen Druck im Schatten drohender Vernichtung. Die Lebensgeschichte befasst sich zudem mit historischen und ethischen Fragen.

In seinem Bild-Vortrag beschreibt Gunter Schmidt das tragisch-interessante Leben von Salomon und gewährt einen Einblick in ihren Charakter und ihr künstlerisches Schaffen.

Gunter Schmidt, Jahrgang 1949, studierte an der Staatlichen Akademie Karlsruhe. Er lebt und arbeitet als Maler und Kunsterzieher. Sein Interesse für künstlerische Ausdrucksformen, führte Schmidt auch zu Salomons eigenwilligem Werk

Die Veranstaltung wird Charlotte Salomon aus Anlass des „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ gewidmet. Sie ist eine Kooperation mit dem Kunstverein Jülich e.V. Der Eintritt kostet 3 Euro (inkl. Besichtigung der Gebäude und der Dauerausstellung). Adresse: LVR-KULTURHAUS Landsynagoge Rödingen, Mühlenend 1, 52445 Titz-Rödingen.

Therapie statt Strafe: Maßregelvollzug im Rheinland

Therapie statt Strafe: Maßregelvollzug im Rheinland

Broschüre informiert über den LVR als Träger von Maßregelvollzugskliniken

 Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) als Träger von acht Maßregelvollzugskliniken und forensischen Stationen informiert in seiner neuen Broschüre „Therapie statt Strafe“ umfassend über die Unterbringung und Behandlung von psychisch kranken Straftäter*innen.

LVR-Landesdirektorin Ulrike Lubek: „Es ist oft die Furcht vor dem Unbekannten, die Menschen mit Ablehnung und Angst auf eine Maßregelvollzugsklinik in ihrer Nähe reagieren lässt: Wie sieht es hinter den hohen Mauern aus und was passiert dort? Was sind dort für Menschen untergebracht, die unter dem Einfluss einer psychischen Erkrankung oder einer Drogensucht zum Teil schwere Straftaten begangen haben?“

All diese Fragen und noch viele mehr greift die Broschüre auf und thematisiert ausführlich die zwei zentralen Aufgaben des Maßregelvollzugs: Sicherung der Bevölkerung vor den durch ihre Krankheit potentiell gefährlichen Patient*innen und deren Besserung, bis sie wieder straffrei in der Gesellschaft leben können.

LVR-Klinik Köln: Baubeginn der neuen Station für forensische Psychiatrie

Neue Modulbau-Station als Kapazitätserweiterung // Platz für 20 weitere Patienten // Fertigstellung voraussichtlich Herbst 2023

Die Bauarbeiten für die neue Station der forensischen Psychiatrie der LVR-Klinik Köln in Porz haben begonnen. Die Kapazitätserweiterung erfolgt in Modulbauweise und wird vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW (MAGS) errichtet. Die Planung und der Bau der neuen Station erfolgt durch den Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes Nordrhein-Westfalen (BLB NRW). Die neue Station bietet Platz für 20 weitere Patienten und wird voraussichtlich im Herbst 2023 fertiggestellt.

 

Die ersten Gründungsarbeiten haben bereits begonnen. Ab Anfang November erfolgt im nächsten Schritt die Montage von Fertigteilen, gefolgt von der Aufstellung der Module. Insgesamt wird die neue Station eine Nutzfläche von 670m² umfassen. Voraussichtlich im Dezember werden alle Module aufgestellt sein.

Der Grund für den Bau ist die steigende Zahl von Personen, die aufgrund richterlicher Unterbringungsanordnungen in forensischen Kliniken untergebracht werden. Das Land Nordrhein-Westfalen schafft weitere Kapazitäten durch den Ausbau bestehender Kliniken und Neubauten im Rheinland und in Westfalen. Die neue Station entspricht in vollem Umfang den Sicherheitsanforderungen.

Die LVR-Klinik Köln sucht für die neue Station Mitarbeitende in der Pflege sowie andere Fachkräfte, die Teil eines engagierten und kompetenten Teams werden wollen und eine interessante und sinnvolle gesellschaftliche Aufgabe übernehmen möchten. Sie werden mit psychisch kranken Menschen arbeiten, die aufgrund ihrer Erkrankung eine rechtswidrige Tat begangen haben, und bei ihrer Arbeit immer die Sicherheit der Bevölkerung und die der Kolleg*innen im Blick haben.